Die Küche ist für ein Krankenhaus ein essentieller Bestandteil, fast den ganzen Tag ist in ihr Betrieb. Was ist jedoch, wenn dieser Bestandteil ausfällt? Patienten nach Hause schicken? Essen gehen? Essen auf Räder kommen lassen? Alles keine Option! Hier greift das Notfallkonzept, welches jede Klinikeinrichtung vorhalten und üben muss. Im Falle eines Ausfalles wird über die Integrierte Leitstelle das THW mit Fachgruppe Logistik-Verpflegung alarmiert – genau dieses ist am vergangenen Samstag geübt worden.
Am 26. Oktober gingen bei den Helfern der Fachgruppe Logistik Führung (Log-Fü), Fachgruppe Logistik-Verpflegung (Log-V) und der Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung) um 6:41 Uhr die Piepser. Parallel zu den Einheiten in Schwabach wurde die Fachgruppe Elektroversorgung aus Erlangen alarmiert. Die Helfer sind aus dem Schlaf geholt worden. Sie zogen sich um und fuhren auf direkten Weg die Unterkunft an. Gegen 7:00 Uhr konnte das erste Fahrzeug der Log-Fü den Hof Richtung St. Theresien-Krankenhaus in Nürnberg verlassen. Dort war lt. Einsatzauftrag durch einen Brand in der Küche diese bis auf weiteres nicht mehr benutzbar. Der Vorsprung der Log-Fü ist wichtig, da sich diese bereits ein Bild über die "Schadenslage" bilden konnte, bis die operativen Einheiten eintrafen. Uli Kleinöder, Führer der Log-Fü, verschaffte sich mit dem Fachberater der Regionalstelle Nürnberg ein Bild von dem "Schaden" und plante parallel bereits die alarmierten Einheiten ein. Gedanklich wusste er bereits, wo welches Zelt, die Küche und das Aggregat aufgebaut wird.
Gegen 7:45 Uhr trafen die restlichen Einheiten aus Schwabach und Erlangen ein. Nach kurzen Instruktionen durch Uli Kleinöder wurde sofort mit dem Aufbau begonnen. Er ist begeistert, wie "flüssig" und kooperativ dies funktionierte. Aufbau war gegen 9:00 Uhr beendet und es begann die Einweisung des Klinikpersonals, die bei der Zubereitung und Verteilung unterstützten. Eine Stunde später wurde die Feldküche angeheizt und THW-Helfer mit Klinikpersonal bereiten zusammen rund 200 Portionen zu - davon 40 Vegetarische. In der Übung war das Essen lediglich für das Personal und die Helfer, im Ernstfall würde das komplette Klinikum aus der provisorischen Küche versorgt werden.
Auf dem Speiseplan stand Putengeschnetzeltes mit Spätzle, für die Vegetarier Käsespätzle. Der Salat darf bei keiner der beiden Varianten fehlen. Pünktlich um 12 Uhr – also gut vier Stunden nach dem Eintreffen standen 200 Mahlzeiten zum Ausgeben bereit. Die erste gemeinsame Besprechung fand bereits unmittelbar nach dem Essen statt. Parallel dazu erfolgte der Rückbau und das Verstauen des notwendigen Materials. Nachdem alles verladen war, wurde die Rückfahrt zum OV angetreten. Dort wurde selbstverständlich die komplette Küche intensiv gereinigt und für den nächsten Einsatz vorbereitet. Gegen 16:00 Uhr konnten die Fahrzeuge bei der ILS wieder in den Status 2 "Einsatzklar Wache" gemeldet werden.
Die Helfer waren geschafft und müde - aber zufrieden. Die Übung verlief sehr routiniert und es gab keine größeren Probleme. Wenn dies im realen Einsatz ebenfalls so läuft, ist Alex Kleinöder, Truppführer der Fachgruppe Log-V, sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit dem OV Erlangen macht immer wieder Spaß und er freut sich auf die nächsten gemeinsamen Einsätze. Wir danken dem OV Erlangen für die tatkräftige Unterstützung, und den Mitarbeitern des St. Theresien-Krankenhauses für die tolle Zusammenarbeit. Ein großer Dank geht auch an die eingesetzten Helfer des OV Schwabach - ohne dessen Einsatz diese Übung nicht möglich gewesen wäre.